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Bogel siegt in doppelter Unterzahl
Dahlheim. Am Ende konnten bei den Gästen lediglich noch 18 Arme auf dem Feld in die Höhe recken, um den Auswärtssieg zu bejubeln. Beim 0:1 (0:1) der SG Dahlheim/Prath gegen die SG Bogel/Reitzenhain/Bornich sorgten zwei Ampelkarten in der Schlussphase für mehr Übersichtlichkeit auf dem Platz, was am Ergebnis aber nichts mehr änderte. Bogel klettert auf Tabellenrang fünf der Kreisliga A.
Das Tor des Tages erzielte Linksverteidiger André Dillenberger, der sonst eher in der Defensive gefordert ist. Er profitierte von glänzender Vorarbeit Jannik Zimmermanns und netzte den Ball mit etwas Glück ein, ohne ihn voll zu treffen. „Mit tatkräftiger Hilfe von uns“, meinte Dahlheims Trainer Norbert Klein: „Da laufen wir 30 Meter nebenher“, kritisierte er das Abwehrverhalten.
Bei den Bogelern lief viel über die linke Seite. Dillenberger (17.) und Manuel Breitenbach (34.) besaßen die ersten Chancen. Auf der Gegenseite verzog Aushilfsstürmer Simon Gemmer (9.), und Daniel Klein scheiterte an Tormann Patrick Michel (27.), ehe er noch einen starken Sololauf zeigte. Ansonsten sahen die zahlreichen Zuschauer wenige Kombinationen und Höhepunkte in den Strafräumen.
Für Norbert Klein war das nicht verwunderlich angesichts eines „chaotischen Wochenendes“, an dem er auf acht Positionen seine Aufstellung ändern musste, wie er auf einem Taktik-Schema voller Korrekturen belegte. „Da kann man nichts einstudieren im Training“, klagte der Coach über die Personalmisere, die zum Beispiel den 37-jährigen Christian Querbach in die Startelf befördert hatte.
Die Bogeler Trainer Patrick Marner und Andreas Nickel bescheinigten den Platzherren dennoch, ein gutes Spiel gemacht zu haben. Tobias Schmidt auf Pass Kevin Minors (55.) und Benedikt Friesenhahn mit einem Freistoß (75.) verpassten den Ausgleich. „Den Freistoß hat Patrick Michel hervorragend gehalten“, lobte Nickel den Keeper, der auch sonst mit Paraden und Fangsicherheit überzeugte. „Wir waren aber auch an Harmlosigkeit nicht zu übertreffen“, gestand Norbert Klein. Bei 5:1 Ecken für Dahlheim fehlte das Zwingende im Abschluss. Spielfluss kam auf beiden Seiten nicht auf. Von den Kontern der Gäste war der in der 77. Minute am gefährlichsten, als auf Breitenbachs Vorarbeit Robin Itzel einen Heber neben den Pfosten setzte. „Da musste er das 2:0 machen“, fand Marner.
Andere erfolgsversprechende Ansätze wurden durch Abseitspfiffe unterbunden, die immer wieder Proteste von den Trainerbänken provozierten. Im sonst gut nachbarschaftlich geführten Derby handelte sich Bogel dann zwei vertretbare Platzverweise ein, ohne deswegen noch mal unter Druck zu geraten. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg macht die Mannschaft deutliche Fortschritte.
Rhein-Zeitung vom 27.10.2014 - Thorsten Stötzer
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