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Kirchhoff zeigt größten Respekt vor der SG Bogel
Rhein-Lahn. Mal angenommen, man würde nur die letzten drei Spiele in der Kreisliga A werten, dann wäre der FSV Welterod derzeit vor der SG Bogel/Reitzenhain/Bornich in der Tabelle platziert – wenn auch nur dank des besseren Torverhältnisses. Rechenspiele, die jedoch an der eigentlichen Realität vorbeigehen, denn am Sonntag um 15 Uhr empfängt der Tabellenvierte Bogel auf dem Hartplatz in Reitzenhain den Tabellenzwölften aus Welterod.
14 Punkte auf dem Konto, davon die Hälfte in den jüngsten drei Spielen eingefahren: Die Welteroder haben einen Lauf. Endlich, mag sagen, wer Sympathien für die Grün-Weißen aus der Vogtei hegt. „Wir stehen nicht da, wo wir stehen wollten“, sagt FSV-Trainer Ralph Kirchhoff – trotz der jüngsten Erfolge. „Wir haben unsere ganz eigenen, hausgemachten Probleme. Viele Spieler haben berufliche oder schulische Verpflichtungen, fehlen dadurch etwa im Training oder im Spiel. Das ist alles entschuldigt und in Ordnung, aber es hapert dadurch natürlich an der Fitness und auch an der Geschlossenheit. Doch wir wollen nicht jammern, die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist gut.“
Gute Stimmung soll nicht kippen
Allerdings weiß Kirchhoff auch, dass das schnell kippen kann, wenn die Erfolgserlebnisse wieder ausbleiben. „Wir haben noch viel zu arbeiten bis zur Winterpause, um unsere Punkte einzufahren. Vor Bogel etwa habe ich größten Respekt, eine junge, eingespielte Mannschaft. Dennoch wollen wir denen mindestens einen Punkt abknöpfen.“ Und vielleicht auch die Steilvorlage aus den Tipps nutzen – Bogels Trainer Patrick Marner erwartet ein deutliches 3:0 für seine SG. „Ob das die Spieler nun zusätzlich motiviert oder nicht weiß ich nicht. Wir müssen ohnehin auf uns schauen und unsere beste Leistung abrufen. Die Substanz in der Mannschaft ist vorhanden.“ Sie spiegelt sich nur derzeit (noch?) nicht im Tabellenstand wieder.
Beim Tabellenvierten aus Bogel sind hingegen die Ansprüche gestiegen – jetzt, wo man sich im oberen Tabellendrittel festgesetzt hat. Da ist ein 1:1 wie in der Vorwoche in Nassau fast schon ein bisschen dünn. „Stimmt“, sagt Marner. „Das war viel zu dünn. Aber wir waren einfach mal wieder reif für Punktverluste. Wir hatten auch in den Spielen zuvor zwar zumeist verdient, aber dennoch sehr knapp gewonnen. Und nach dem Spiel in Nassau muss man sagen, dass wir dort glücklich einen Punkt geholt haben. Hätte Nassau einen der vielen Konter genutzt, dann hätten wir da auch verdient verloren.“
Einer beeindruckende Serie
Was jedoch bleibt sind neun Spiele ohne Niederlage, davon sieben Siege. Bogel ist mittendrin im Tabellengeschehen der Besten in der A-Klasse. „Aus der Perspektive macht das natürlich eine Menge Spaß“, sagt Andreas Nickel, der gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Marner Bogels Spielweise geprägt hat. „Unsere Arbeit trägt jetzt Früchte. Wir haben viel im taktischen Bereich gearbeitet und tun dies auch heute noch. Die Mannschaft hat diese Dinge jetzt verinnerlicht und kann sie auch im Spiel konstant abrufen.“
Dass Welterod nun mit Schwung nach Reitzenhain kommt, ist dem Trainerduo Marner/Nickel durchaus bewusst: „Das ist ein kleines Derby, viele der Spieler kennen sich gut. Wir sind von der Tabelle her der Favorit und wollen unsere Heimstärke ausspielen“, sagt Marner. Heimstärke? 17 Punkte hat die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga aus Bogel bisher in der Fremde geholt, „nur“ 11 daheim. „Aber das ist nicht ganz so aussagekräftig“, sagt Marner. „Wir hatten auch schon einige Spitzenteams zu Gast.“
Rhein-Zeitung vom 21.11.2014 - Tom Neumann
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