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Aller Anfang ist schwer
Am 23. Juni 2004 kam Tina die Idee bei dem alljĂ€hrlichen Fussballtunier in Bogel zum ersten Mal eine Frauenmannschaft anzumelden. Gesagt, getan. Nach mehreren Telefonaten stand dann fest: Wir treten an!!! Es waren nur noch eineinhalb Wochen Zeit bis zum Tunier. Das bedeutete also viel viel Arbeit, denn wie sollten wir (Frauen!) in nur diesen wenigen Tagen lernen, was andere seit ihrer Kindheit taten?! Klar war uns nur 'Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten'. Zum GlĂŒck war die Spielzeit, die uns in bogel erwartete, um einiges kĂŒrzer. Unser Ziel war es, nicht wie aufgedrehte HĂŒhner auf den Ball zu stĂŒrzen, sondern wenigstens ein bisschen Ordnung in unser Spiel zu bekommen. Auch wollten wir versuchen den Ball in Richtung Tor zu bringen. Man glaubt gar nicht, wie klein so ein Tor sein kann. Des Weiteren stellten sich uns einige Fragen, wie zum Beispiel: Was ist Abseits? u.Ă€., die zuerst geklĂ€rt werden mussten. 
Doch das waren noch nicht alle Steine, die uns im Weg lagen. Da fast alle der Spielerinnen zu den Rauchern gehören und auch alle gerne mal einen trinken (Es war also auch nicht schwer den JĂ€germeister als MannschaftsgetrĂ€nk einzufĂŒhren. Er verhalf uns sogar zu einem Sieg!!!), waren unsere Kondition und Ausdauer auf dem Tiefstpunkt. Erste Maßnahme war es nun, wenigstens bis zu dem Tunier das Rauchen und Trinken auf ein Minimum zu reduzieren. Normalerweise ein Ding der Unmöglichkeit, doch dank unserem Ehrgeiz kein Problem. Eins muss man dem Alkohol allerdings lassen: Er macht kreativ und so stand sehr schnell unsere Parole fest, die lautete: Zickenpower, Zickenpower, Tor Tor Tor!!! Sie sollte nicht nur uns motivieren, sonder war auch zur Abschreckung der Gegner gedacht. Es konnte also nichts mehr schief gehen, denn Motivation ist die halbe Miete.   
Und letztendlich die alles entscheidende Frage: Was ziehen wir an? Irgendwas? Jeder das, was er will? Nein, so konnten wir uns unmöglich prĂ€sentieren. Außerdem mussten wir doch von unseren technischen MĂ€ngeln ablenken und ein gutes Bild hinterlassen. Folglich musste ein Trikot her, wobei die nĂ€chsten Problem auftraten - Woher nehmen? Welche Farbe? Was sollte alles draufstehen?... Nach einigen Diskussionen einigten wir uns auf rot-blaue Trikots, auf denen der Mannschaftsname, der Sponsor (Danke dem Kinocenter in NastĂ€tten), Nummer und Name der jeweiligen Spielerin aufgedruckt werden sollte. Passend dazu gab's noch rote Stutzen und auch die Fußballschuhe durften nicht fehlen. Immerhin konnte man jetzt gut erkennen, dass wir zusammen gehören und welche Sportart wir praktizieren.
Nichts und niemand konnte uns mehr von unserem Vorhaben abbringen. Wir entwickelten in kĂŒrzester Zeit einen enormen Teamgeist und den Willen das Tunier bestmöglich zu bestreiten, wuchs von Tag zu Tag und von Training zu Training. TĂ€gliches Abrackern unter der Aufsicht von unseren Trainern Thomas, Sven und Micha (nochmal ein ganz fettes Danke!!!), erste schmerzliche Erfahrungen und gute Nerven waren dafĂŒr erforderlich. Es gab kein Pardon. Gnadenlos wurden wir ĂŒber den Sportplatz gehetzt  und versuchten wieder und wieder das Tor zu treffen. Beim Misslingen wurden wir mir LiegestĂŒtzen oder einer Extrarunde Laufen bestraft,... Aber es hat sich gelohnt!!!
Frei nach dem Motto, "was uns nicht tötet, macht uns nur hĂ€rter", kehrten wir jeden Tag mit extremen Muskelkater, Zerrungen, aufgeplatzten Lippen, SchĂŒrfwunden, zahlreichen blauen Flecken, und sonstigen Wehwehchen nach Hause in der Hoffnung, dass bis zum nĂ€chsten Mal alles wieder weg sei (ha ha ha). Nachdem sich bei einem heißen Bad entspannt wurde, folgte der tĂ€gliche Einrieb mit Franz Branntwein, was nach einiger Zeit leider auch seine Wirkung verfehlte.
Jedenfalls konnten wir nach zehn Tagen und sehr vielen Trainingstunden beruhigt dem Tunier entgegensehen. Wir waren alle guter Hoffnung und mit den VorsÀtzen sich erstens nicht zu verletzen und zweitens Spass zu haben, konnte es losgehen. Auf in den Kampf!!!
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