NASSAU. Die Reservespieler auf der Ersatzbank des SV Eppenrod lagen sich bereits in den Armen, als Schiedsrichter Sören Müller drei Minuten Nachspielzeit anzeigte, während Trainer Hansi Dames noch zur Vorsicht mahnte. "Es ist alles schon passiert", hielt er sich trotz der 2:0-Führung kurz vor dem Ende des Relegationsspiels um den Einzug in die Kreisliga A gegen die SG Bogel/Reitzenhain mit dem Jubel noch zurück. Doch damit hatte es zwei Minuten später, um 21.25 Uhr am Mittwochabend im Nassauer Sportzentrum, ein Ende. Ausgelassen feierten die Rot-Weißen von der Kreisgrenze den Sprung in die A-Klasse.
Diesen wird die Mannschaft jedoch ohne Erfolgstrainer Hansi Dames antreten. Für den einstigen Torjäger war es das letzte Spiel in Diensten des SV Eppenrod. Der Coach musste eingestehen: "Etwas Wehmut ist jetzt schon dabei. Erst recht, wenn man sieht, wie die Mannschaft trotz der dünnen Personaldecke die ganze Saison über toll gekämpft hat."
Die für bedeutsame Spiele obligatorische Ruhe vor dem Sturm hielt 25 Minuten an. Dann besaß der Vorletzte der abgelaufenen A-Klassen-Saison nach einer Flanke von Patrick Lampert durch Dennis Strack die erste "Halbchance" der Partie. Im Gegenzug klingelte es. Björn Bielec wanderte frei auf Bogels Schlussmann Mike Brodt zu und verwandelte ganz souverän. "Das war ein Tor genau zum richtigen Zeitpunkt", kommentierte Hansi Dames nach dem Spiel, das trotz der Länderspiel-Konkurrenz 250 Zuschauer anlockte.
Nach dem Führungstreffer der Eppenroder war mehr Schwung in der Partie. Vor allem der SV wusste nun einige Male mit gepflegten Kombinationen zu gefallen. Die Kombinierten aus Bogel und Reitzenhain blieben unterdessen in der Offensive blass. Auch als sie nach Wiederbeginn anfangs etwas besser ins Geschehen fanden, wurde es kaum einmal brenzlig. "Wir haben die erste Halbzeit vollkommen verpennt und konnten uns auch anschließend kaum nennenswerte Chancen herausspielen", sagte Trainer Dirk Eisenbarth kurz und knapp.
Für die Entscheidung in der mittelklassigen Partie sorgten dann der eingewechselte Christoph Brötz, der nach 71 Minuten von Björn Bielec maßgenau bedient wurde und sich diese Möglichkeit nicht entgehen ließ.
Bogel resignierte fortan: Der Absturz in die B-Klasse war nicht mehr zu vermeiden.
Rhein-Zeitung vom 08.06.2007
René Weiss