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Partie in Friedrichssegen wird am Mittwoch nachgeholt
Rhein-Lahn. In die leidige und viel diskutierte Angelegenheit „26. Spieltag der Fußball-Kreisliga B“ (wir berichteten ausführlich) kommt sehr schnell Bewegung hinein. Nach einer Mitteilung des Fußballverbandes Rheinland wird das wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausgefallene Spiel zwischen dem SV Friedrichssegen und dem Tabellenführer SG Bornich/Bogel/ Reitzenhain für kommenden Mittwoch, 19.30 Uhr, neu angesetzt. Die Kombinierten können sich mit einem Remis im Lahnsteiner Vorort das A-Liga-Ticket lösen und die bislang nach Zählern gleichauf liegende TuS Hahnstätten auf den zweiten Platz verweisen. Die restlichen Partien des letzten Saisonspieltags werden wie ausgetragen gewertet. Oder am grünen Tisch entschieden wie im Fall des Nichtantretens des SV Becheln beim TuS Weinähr. Die Gelbachtaler erhalten kampflos die drei Punkte und bringen sich damit in Sicherheit.
Damit wären im Tabellenkeller die Würfel gefallen. Neben den bereits vor den die Saison abschließenden 90 Minuten feststehenden künftigen C-Ligisten SV Becheln und TuS Dausenau müssen demnach auch der TuS Gückingen II und der SV Oelsberg in den sauren Apfel des Abstiegs beißen.
Dennis Gronau vom Fußballverband Rheinland (FVR) sieht in einer Neuansetzung der Begegnung in Friedrichssegen keinen Verstoß gegen den Paragrafen 32, Punkt 3, Satz 2 der Spielordnung des Verbandes, nach dem „die beiden letzten Spieltage sind mit einem vollständigen Programm und einer einheitlichen Anstoßzeit anzusetzen. Über Ausnahmen entscheidet der Verbandsspielausschuss.“ Gronau: „Die Spiele waren ja zeitgleich angesetzt. Dass das Spiel in Friedrichssegen wegen der anhaltenden Regenfälle nicht angepfiffen werden konnte, ist schlicht und ergreifend höhere Gewalt.“
Verbandsrechtswart Norbert Weise klärte auf Anfrage dieser Zeitung auf: „Die Formulierung des Paragrafen 32 ist bewusst genau so gewählt. Denn es geht darum, im Vorfeld eine Verzerrung des Wettbewerbs so weit wie möglich auszuschließen. Und das ist in diesem Fall von höherer Gewalt gewährleistet.“
Diese Entscheidung dürfte nicht zuletzt in Osterspai und Kamp-Bornhofen für sehr große Erleichterung sorgen. Der FSV-Reserve drohte die Aberkennung der mühsam auf dem Platz erkämpften drei Punkte des überraschenden 3:2 gegen die TuS Hahnstätten. „Das wäre ja auch der Kracher gewesen“, so Sebastian Reifferscheid, der junge Vorsitzende des VfL Osterspai. „Wir haben bereits am Sonntag den Klassenerhalt gefeiert. Zudem sind in den kommenden Wochen einige unserer Spieler im Urlaub, unter anderem unser dreifacher Torschütze Lukas Henrykowski. Wäre der komplette Spieltag annulliert worden, wären wir dagegen angegangen.“
Ganz anders wird der Sachverhalt in Hahnstätten, Gückingen und Oelsberg bewertet. Dort sieht man sich im Nachteil. „Satzungen sind dafür da, dass sie eingehalten werden. Und dann kann es nur eine Wiederholung des kompletten Spieltags geben“, vertritt Manfred Rehbein, langjähriger Vorsitzender und amtierender Trainer der TuS Hahnstätten, aus seinem persönlichen Blickwinkel eine klare Meinung. „Alles andere gibt dann noch mehr Hickhack.“
Einen Einspruch behalten sich auch der TuS Gückingen, der Verein des Kreisvorsitzenden Oliver Stephan, und der SV Oelsberg vor. „Unser Vorstand wird sich zusammensetzen und darüber beratschlagen“, so SVO-Trainer Thomas Linscheid. Gückingens Abteilungsleiter Tomas Gjorgiev wird sich mit seinem Vorstand ebenfalls weitere Schritte überlegen. „Wir haben ja eine Woche Zeit dazu.“
Patrick Marner, der seit vergangenem Sommer zusammen mit Andreas Nickel die Geschicke bei der SG Bornich/Bogel/Reitzenhain leitet, ist froh über die Entscheidung. „Wir akzeptieren es so, wie es kommt. Es ist gut, dass die sportliche Entscheidung im Wettkampf fällt. Wir wollen das Ding auf dem Platz klar machen und die Sache sportlich ritzen.“
Rhein-Zeitung vom 28.05.2013 - Stefan Nink
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