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Marner hat einen Plan, wie man eine Abwehr knackt
Rhein-Lahn. Ein Kellerduell am 3. Spieltag der Saison ist noch lange nicht so brisant wie ein Kellerduell am drittletzten Spieltag einer Saison. Und dennoch gilt es sowohl für die SG Bogel (14.) als auch für die SG Dachsenhausen (13.), in der Kreisliga A nun schnellstmöglich Fahrt aufzunehmen, will man sich nicht unfreiwillig im Tabellenkeller einnisten. Beide Teams treffen am Samstag auf dem Rasenplatz in Bornich aufeinander, die Partie beginnt um 18 Uhr.
Erst ein Spiel auf dem Konto – und schon reichlich Lust, diesen Eindruck schnell wieder zu verwischen: Die SG Bogel ist mit einem 1:6 in die Saison gestartet und hat sich dabei zumindest ergebnistechnisch deutlich unter Wert verkauft. „Wir haben vor allem in der Anfangsphase unsere Chancen einfach nicht genutzt, hätten schon früh 3:1 führen müssen“, sagt Patrick Marner, der in diesem Jahr gemeinsam mit Stephan Itzel die Geschicke des Teams leitet. „Wir haben uns zu viele individuelle Fehler erlaubt. Auch in der Phase nach der Pause, in der wir eigentlich beim Stand von 1:3 noch einmal angreifen wollten“, ergänzt Itzel. Die Burgschwalbacher hatten früh in Hälfte zwei eine Ampelkarte kassiert, in den abschließenden 40 Spielminuten jedoch die Partie nicht aus der Hand gegeben, sondern den Vorsprung von 3:1 auf 6:1 ausgebaut. „Auch nach dem Platzverweis hatten wir gleich zwei Großchancen liegen gelassen“, ärgert sich Marner. „Danach haben wir klassische Kontertore kassiert.“
Ein Spiel, ein bitteres Ergebnis, viele Erkenntnisse – und dennoch bleibt man bei der SG Bogel ruhig. „Es gibt keinen Grund, jetzt schon nervös zu werden“, sagt Itzel. „Wir wussten, dass uns eine solch starke Saison wie die vorherige möglicherweise nicht erneut gelingt. Da hat unheimlich viel gepasst. Jetzt haben wir noch immer mit den Nachwehen der Vorsaison zu kämpfen.“ Bogel fehlt zum Beispiel die komplette Innenverteidigung verletzungsbedingt. Und das auch noch für den Rest des Jahres. „Dennoch: Unsere Vorbereitung war gut“, sagt Marner. „Stephan bringt unheimlich viel Erfahrung mit ein, seine Vorstellung von Fußball hilft den Jungs weiter.“ Itzel hatte im Sommer Andreas Nickel ersetzt, der aus zeitlichen Gründen kürzertrat.
In Dachsenhausen, da sind sich Marner und Itzel sicher, erwartet sie erneut ein unangenehmer Gegner. „Wir hätte da vergangene Saison Spitzenreiter werden können und haben 0:0 gespielt“, erinnert sich Marner. „Damals wurden wir erst tief in der gegnerischen Hälfte angegriffen. Für diesen Fall haben wir uns nun vorbereitet. Wir haben einen Plan, wie man eine kompakte Abwehr knacken könnte.“
Mit einem klaren Plan geht aber auch Dachsenhausens neuer Trainer Andreas Schaaf das Duell an. „Wenngleich ich Bogel nur schwer einschätzen kann“, sagt Schaaf. „Ich bin recht kurzfristig zu meiner Aufgabe in Dachsenhausen gekommen, kannte die erste Mannschaft natürlich vorher schon gut, aber die A-Klasse noch nicht im Detail“, sagt der neue Seniorentrainer, der zuvor im Jugendbereich aktiv war. „In der Jugend stand eher die Ausbildung der Spieler im Vordergrund, im Seniorenbereich zählt eher das Ergebnis“, hat Schaaf schon nach drei Spielen mit einem Remis und zwei Niederlagen einen großen Unterschied ausgemacht. „Aber wir sind auf einem guten Weg. Ich war eigentlich bei allen Spielen und auch in der Vorbereitung mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Wir müssen Abgänge kompensieren und einige junge Spieler in das Team integrieren. Das braucht Zeit, aber wir machen Fortschritte.“
Rhein-Zeitung vom 26.08.2016 - Tom Neumann
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