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Mengel tanzt Emser aus

Die SG Bogel/Reitzenhain hat sich im Mittelfeld der Kreisliga A etabliert, während der VfL Bad Ems am Tabellenende festklebt. Ein Klassestürmer und die Einstellung machten gestern den Unterschied aus.


BOGEL. Das 3:0 (0:0) der SG Bogel/Reitzenhain über den VfL Bad Ems in der Kreisliga A war kein glanzvolles Fußballspiel. Ein Akteur überragte dennoch. "Einfach Wahnsinn, wie sich Martin Mengel in den 1:1-Situationen durchgesetzt hat", lobte SG Spielertrainer Shayne Hunder seinen dreifachen Torschützen vom Tage.
Grundsolide agierten die Bogeler auf ihrem heimischen Rasen. Eine stabile Abwehr, in der Leif Peter die zentrale Rolle ausfüllte, ließ kaum eine Torchance der Gäste zu. Hunder hob vor allem die Defensivleistung Björn Haxels hervor. Im Mittelfeld schlugen der Spielertrainer selbst und Markus Diefenbach ein paar kluge Pässe und "vorne haben wir ja den Mengel". Der 25 Jahre alte Torjäger stellte seinen Bewacher Thomas Grein immer wieder vor unlösbare Aufgaben. Der Bad Emser Trainer Pavel Krol nannte einen speziellen Grund, warum sein Verteidiger überhaupt nicht mit Mengel zurande kam: "Auf diesem Platz muss man als Fußballer das richtige Werkzeug dabei haben."
Grein kickte nämlich in Nockenschuhen und konnte so den Finten und Körpertäuschungen des schnellen und wendigen SG-Stürmers erst recht nicht folgen. Besonders leicht zog Mengel beim 1:0 kurz nach der Pause davon. "Das war der Knackpunkt. Wir sind psychisch nicht so stark, um so einen Rückstand schnell zu verarbeiten", analysierte Krol.
Der polnische Altinternationale - vergangene Woche ist er 46 Jahre alt geworden - spielte in Bogel 90 Minuten lang durch und versuchte als Libero seine ansonsten junge Elf zu stabilisieren. Das Kopfball- und das Stellungsspiel Krols sind auch heute noch imponierend, zudem dirigierte er lautstark sein Team.
Nicht alle Emser bewiesen so viel Engagement. "Von 21-Jährigen erwarte ich, dass sie wenigstens ihr Herz auf dem Fußballfeld zeigen", ärgerte sich ihr Trainer, auch wenn die Kreisstädter in der ersten Halbzeit noch gut mitgehalten hatten. Mengel und sein Angriffspartner Nico Krebs vergaben bis zum Pausenpfiff übrigens fünf beste Gelegenheiten. "Fußball ist manchmal ein Geduldsspiel", meinte Hunder hinterher.
Thorsten Stötzer, Rhein-Zeitung vom 16.10.2006


Aufstellung:
Werner, M., Kerscher, T., Peter, L., Wöll, M., Haxel, B., Staffel, T.(Dillenberger, M.), Diefanbach, M., Hunder, S. Krebs, N.(Lampert, P.), Mengel, M., Röhrig, O.

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