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SG Bogel/Reitzenhain/Bornich – SG Arzbach/Kemmenau 2:1
Volles Haus im Waldstadion beim Kracher gegen Arzbach.
Am Dienstag Abend empfing die SGB die noch ungeschlagene SG Arzbach.
Die Konstellation versprach ein spannendes Spiel. Während die Gäste mit einem Sieg an die Tabellenspitze klettern konnten, bedeutet eine Niederlage der Einheimischen erstmal das Mittelfeld der Liga.
Das 1:0 fiel bereits nach 20 Sekunden! Die einstudierte Anstoßvariante verwerte Hell mit einem Rechtsschuss ins lange Eck. Diesen Paukenschlag verpassten einige Zuschauer, die noch am Stadioneingang in langen Schlangen anstanden.
In der Folge entstand ein offenes Spiel mit leichtem Übergewicht der SGB. Der Spielfluss wurde oft durch Fouls unterbunden, so dass in Hälfte eins wenige Torchancen entstanden. Arzbach kam in den kompletten 45 Minuten zu keiner torgefährlichen Aktion. Daher ging es mit einer verdienten 1:0-Führung in die Kabine.
Im zweiten Durchgang merkte man den Gästen an, dass sie versuchten, sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Durch teils unnötige Fouls in Halbpositionen lud man Arzbach ein, immer wieder Gefahr über ruhende Bälle zu entwickeln. Hier dürfte einer der Stärken bei Arzbach liegen. Groß gewachsene Spieler, die sich beim Absprung zum Kopfball meist eine Starterlaubnis vom Tower des Frankfurter Flughafen einholen müssen. Diese tummelten sich mehrmals als Kopfballabnehmer im 16er der Heimmanschaft. Doch die SGB konnte alle Freistoßsituationen meistern, ohne einen Gegentreffer zu kassieren. Aus einer dieser Situationen schnappte die Abseitsfalle zu, so dass der erzielte Treffer wegen Abseits nicht gegeben werden konnte.
Eine Grosschance der Gäste vereitelte Michel mit einem tollen Reflex, als nach einem langen Einwurf Panny per Kopf verlängerte und Schmidt den Ball, ebenfalls per Kopf aufs Tor beförderte.
Auf der Gegenseite setzte die SG Bogel mehrere gefährliche Konter, die aber nicht mit dem 2:0 gekrönt wurden. Zwei Fernschüsse gingen knapp daneben.
Die zweite Stärke der Gäste - das schnelle Vertikalspiel mit wenigen Kontakten - konnte das zentrale Mittelfeld mit Debus/Itzel ein ums andere Mal verhindern.
Auch ansonsten lief der Mittelfeldmotor auf allen Pötten. Lediglich Torgefahr konnten die beiden Denker und Lenker noch nicht ausstrahlen.
In der 66. Minute war es dann Tim Friedrich, der sich den Ball am gegnerischen Strafraum eroberte, zwei Gegenspieler umkurvte und ins lange Eck einnetzte.
Als nur noch 10 Minuten zu spielen waren, spielte Arzbach einen Schnittstellenpass in die etwas zu weit aufgerückte Heimabwehr. Der herauseilende Michel kam einen Tick zu spät und Geisel ging ins Zweikampfduell mit Schmitt, der aufs leerstehende Tor hätte schießen können, sich jedoch abdrängen ließ. Dabei wurde der Gästestürmer von Geisel leicht touchiert. Das reicht für einen erfahrenen, 2m-großen Routinier um abzuheben und einen Elfmeter zu bekommen. Es gab einen Kontakt, daher kann man den Strafstoß geben. Zudem sah Geisel dafür seine zweite gelbe Karte im Spiel, was gleichzeitig Unterzahl bedeutete.
Der fällige Elfmeter wurde verwandelt und die zahlreichen Zuschauer konnten sich auf eine heiße Endphase einstellen.
Ein Konter über Ritter hätte die Vorentscheidung bedeuten müssen. Der Rechtsaußen stand nur noch dem Gästekeeper gegenüber, der Ritters Schuss abfälschte. Der Ball trudelte wie eine angeschossene Flugente, die verzweifelt eine Notlandung ansetzt, Richtung Torauslinie. Ritter setzte nach und versuchte aus spitzem Winkel das Leder im zweiten Versuch in die Maschen zu bugsieren, doch das Spielgerät tanzte auf der Linie wie einst Sylvie van der Vaart bei "Lets Dance", ehe sich Raffael für eine Andere entschied und Arzbach klären konnte.
Spannung pur, jetzt hieß es, Ball erobern und ab an die Eckfahne. Die letzten Minuten wurden clever runtergespielt, so dass am Ende ein verdienter 2:1 Erfolg auf der hell erleuchtenden Anzeigetafel und dem großen Videowürfel über der Spielfeldmitte stand.
Arzbachs Keeper Mosebach nahm sich nach Spielende den von ihm im Vorhinein betitulierten "Plastikball" und "und mit Plastik spielen nur Kinder", welcher ein offizieller Matchball der bekannten Sportmarke aus Herzogenaurach war - dieser Ball wurde in der letzen Saison bereits in der Bundesliga eingesetzt. Hier müssen wir jedoch die Grundkenntnisse in Chemie und Materialkunde ein bisschen verbessern.
Es ist davon auszugehen, dass die Aussage "Plastik" in Anlehnung auf die Lederbälle aus den 1920ern eher despektierlich gemeint war.
Zur Information: Die gängigen Bälle der Neuzeit bestehen meist aus 100% Polyurethan. Dieser Stoff ist der Kategorie Kunststoff bzw. Kunstharz unterzuordnen.
Hier ist zu differenzieren, dass alle Arten von Plastik auch Kunststoff sind, jedoch nicht alle Arten von Kunststoff Plastik.
Jedenfalls drosch ihn Mosebach in Olli-Kahn-auf-Koks-Manier weit über den Zaun in den Wald...
Lieber Tom, wir werden beim nächsten Training mit der kompletten Mannschaft das Gehölz und die Dornhecken durchforsten. Du kannst dir vorstellen, dass sich die Jungs darauf freuen werden und an dich denken werden. Die Mannschaft ist nicht nachtragend - aber sie vergisst auch nichts - und wird dann im Rückspiel mehr als Alles dafür tun, dass du wieder die Bälle holst...aber aus dem Netz.
Danke für diese kostenlose aber hocheffektive Motivationsspritze.
Sollten wir den Ball nicht finden, gehen wir davon aus, dass du uns entsprechend entschädigen wirst...
Bis dahin, Rückpassregel nochmal durchlesen und viel Erfolg in der weiteren Saison.
Es spielten:
Patrick Michel, Andreas Geisel, Andre Müller, Felix Leonhard, Yannick Breithaupt, Robin Itzel, Eduard Fischer (55. Manuel Ritter), Adrian Debus, Manuel Breitenbach (89. Andre Dillenberger), Tim Friedrich, Steffen Hell

Das nächste Spiel der ersten Mannschaft findet am Freitag, den 18.09.2015 um 19:30 Uhr gegen Miehlen statt.
Das Spiel wurde auf Grund "Rhein in Flammen" vorverlegt, doch bereits einen Tag vor dem Feuerwerk in St. Goarshausen wird beim Derby die Hütte wieder brennen.
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