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Nassau nach 3:2 vom Thron gestürtzt
SG Bogel/Reitzenhain - TuS Nassau 3:2

Drei Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Bernhard Lohrum angezeigt, nun war bereits die fünfte zusätzliche Minute angebrochen. Sehnsüchtig warteten die Akteure der SG Reitzenhain/Bogel auf den Abpfiff. Dann zog Dennis Strack auf der rechten Außenbahn davon. Sekunden später schloss er den Konter zum 3:2 (0:0)-Sieg seiner SG im Schlagerspiel der Kreisliga A gegen die TuS Nassau ab.
Stracks Solo krönte ein dramatisches Fußballspiel, in dem sich ab der 75. Minute die Ereignisse überschlugen. Bis dahin hatten die Zuschauer eine gute, aber unspektakuläre Begegnung gesehen. Meist bestimmten die Gäste die Partie, 9:2 Ecken standen am Ende für sie zu Buche und einmal traf Alexej Bosche mit einem Kopfball sogar den Pfosten (65.).
Die Gastgeber mühten sich redlich und agierten aus einer sicheren Abwehr, die der 41 Jahre alte Libero Holger Drabsch umsichtig organisierte. In der Offensive vertraute die SG auf ihre jungen, schnellen Stürmer, die langen Bällen hinterherspurten mussten. In der 75. Minute erlief sich Martin Mengel auf dem rechten Flügel die Kugel und ging das Wagnis "Sonntagsschuss oder Traumtor" ein.
Jedenfalls schlug sein Schuss aus gut 35 Metern im langen Eck ein. Jäh verklang jedoch der Jubel. Reitzenhains Torwart Mike Brodt gab nämlich sogleich seine Bewerbung als "tragischer Held des Tages" ab. Fehlerlos hatte er bis dahin gehalten, nun ließ er einen Fernschuss vor die Füße des geraden eingewechselten Heiko Lotz fallen.
Sieben Minuten später machte er es den Nassoven noch einfacher, denn er ließ einen Flachschuss Alexej Bosches durch die Hände gleiten. "Da war das Spiel eigentlich gelaufen. Nassau hatte ja auch noch die große Chance zum 3:1", analysierte SG-Trainer Dirk Eisenbarth hinterher.
"Das dritte Tor musste fallen", fand der Nassauer Spielertrainer Michael Kapski. Stattdessen fiel Timo Kerscher nach einem Laufduell mit Bosche im Strafraum der TuS. Der Elfmeterpfiff wurde nicht einhellig gebilligt, Kevin Minor verwandelte jedenfalls sicher zum Ausgleich.
In der Nachspielzeit drängte die Nassovia vehement, um doch noch zu siegen. Die Gastgeber gerieten vollends in die Defensive, da sie auch noch in Unterzahl gerieten: Andreas Geisel hatte den Ball nach seinem Gegenspieler geworfen, der Schiedsrichter quittierte die Völkerball-Einlage mit der roten Karte. Dann zog Dennis Strack davon.

Thorsten Stötzer
Rhein-Zeitung vom 17.05.2004



SG Bogel/Reitzenhain II - SG Kaub/St.Goarshausen 0:1

Die Reserve der SG Reitzenhain/Bogel hat den Anschluss an das hintere Mittelfeld in der Kreisliga C- West durch eine 0:1-Heimniederlage gegen die SG Kaub/St. Goarshausen verpasst und steckt weiter ganz tief im Abstiegssumpf. Gegen engagierte Platzherren reichte es für die Mannschaft von Trainer Dieter Steil zwar letztlich zu einem mühsamen Arbeitssieg, der Trainer reagierte dennoch säuerlich: "Wir haben eine ganz schlechte Leistung gezeigt", ging er mit seinen Spielern hart ins Gericht und bezeichnete den Erfolg als glücklich.
Doch was nutzen dem Außenseiter die Blumensträuße der Konkurrenz, wenn nicht die nötigen Punkte eingefahren werden? Gerade zu Beginn des zweiten Abschnitts ergaben sich dicke Chancen für Reitzenhain, doch weder konnte Nico Krebs präzise Hereingabe verwertet werden noch fand der Distanzschuss Werner Masurs den Weg ins Ziel. Auf der Gegenseite partizipierte Pierre Kogler beim Auslassen von Torchancen - aus fünf Metern Torentfernung drosch er über das Gehäuse. So brachte Stefan Schmidts Freistoßtor die Entscheidung, wobei Marco Werner im Kasten nicht die glücklichste Figur ab. Trotz der Niederlage blickt Siegfried Beyersdorf zuversichtlich drein: "Es war ein ausgeglichenes Spiel mit einer starken Mannschaftsleistung von uns."

(sst)
Rhein-Zeitung vom 17.05.2004


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