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Weber köpft TuS Heistenbach nach oben
Dahlheim. Wenn die große spielerische Linie fehlt, dann muss halt eine Standard-Situation die Entscheidung bringen. Die Nachspielzeit der ersten Halbzeit lief auf dem Kunstrasenplatz in Dahlheim im Relegationsspiel um den letzten Startplatz in der Fußball-Kreisliga A, als Heistenbachs Kapitän Sascha Pils aus dem linken Halbfeld einen Freistoß mit dem rechten Fuß in den gegnerischen Strafraum trat. Der Ball besaß viel Drall in Richtung Tor, der aufgerückte Lucas Weber gab ihm mit dem Kopf die letzte Richtungsänderung mit, und das Spielgerät zappelte kurz darauf in den Maschen. Somit war das 1:0 gefallen, dank dem der TuS Heistenbach nach zehn Jahren wieder den Sprung ins Kreisoberhaus bewerkstelligt. Die SG Bornich/Reitzenhain/Bogel muss dagegen in die Kreisliga B absteigen, obwohl sie in Person von Tim Friedrich die erste Chance in der Partie besaß (8.). Danach kam der B-Liga-Dritte stärker auf. SG-Schlussmann Patrick Michel parierte zunächst gekonnt einen Freistoß von Pils.
Wenig später rettete der Pfosten die Taunus-Kombinierten, nachdem Nicolai Diehl eine Ecke Frank Schlossers mit dem Kopf erwischt hatte. Als Stefan Kaminski frei stand, verhinderten Michel und das Aluminium gemeinsam einen Rückstand des A-Liga-Vorletzten. Nach einer halben Stunde schoss Marcel Philipps die Kugel am langen Eck vorbei.
Anschließend befreite sich die SG wieder und setzte ihrerseits Akzente. Jannik Zimmermann scheiterte mit gleich drei Versuchen, und Dennis Strack verpasste nur knapp einen Steilpass von Markus Diefenbach (41).
Ausgerechnet in dieser stärkeren Phase der SG gingen die Heistenbacher in Führung. „An so einem Tag muss du so ein Drecksding rein machen“, meinte ihr Spielertrainer Andreas Altenhof zur entscheidenden Szene mit Weber im Mittelpunkt. Bornichs Trainer Dirk Eisenbarth sah sein Team nicht als zwangsläufig unterlegen an, räumte aber ein: „Das war keine gute Leistung, beide Mannschaften hatten heute kein A-Klassen-Format.“ Das bestätigte Altenhof, dessen Mannschaft immerhin 5:2 Ecken bis zur Pause verbuchte. „Es war kein hochklassiges Spiel, sondern eines auf des Messers Schneide, das von der Spannung gelebt hat.“
Ab Wiederanpfiff erhöhte die SG Bornich ihre Spielanteile. David Schleise verzog knapp (48.) und musste bald darauf angeschlagen vom Feld. „Die Verletzungsserie reißt schon die ganze Saison nicht ab“, jammerte Eisenbarth und zählte fließend ein halbes Dutzend Ausfälle im Relegationsspiel auf. Trotzdem gelangte seine Elf zu einigen Gelegenheiten durch Friedrich, Dustin Kern, den eingewechselten Dominik Zimmermann und Strack.
Viele Möglichkeiten spielte sich die SG jedoch nicht heraus, der Druck auf den Herausforderer blieb milde. „Die Abwehr steht“, freute sich Altenhof auf der Gegenseite. Chancen des TuS stellten sich allerdings erst in der Nachspielzeit wieder ein, als Ruben Ristau den Ball eroberte – sein Querpass wurde abgefangen –, und Alexander Rupprecht das Außennetz traf. „Wir gratulieren den Heistenbachern und hoffen, dass sie nicht gleich wieder runter kommen“, waren Eisenbarths letzte Worte als SG-Trainer.
Rhein- Zeitung vom 11.06.2012 - Thorsten Stötzer
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